Caio Marcio Santos (Gitarre) & Kateryna Ostrovska (Gesang, Gitarre)
Donnerstag, 2. Mai 2024 um 20 Uhr
Namensgebend für das Programm “Alma Brasileira” (brasilianische Seele), ist ein Choro von Heitor Villa-Lobos, einem Komponisten und Gitarristen, der maßgeblich die Tradition der brasilianischen Gitarre (violão brasileiro) sowie der klassischen Gitarre weltweit mitgestaltet hat. Das Phänomen der brasilianischen Gitarre resultiert, genauso wie die Kompositionen des Maestro Villa-Lobos, aus der tiefen Verwurzelung in der eigenen Folklore. In keiner anderen Musiktradition kommen sich Klassik und Volksmusik so nah und auf so eine natürliche Art und Weise sich gegenseitig nährend.
Caio Marcio Santos ist ein wichtiger Vertreter und Träger dieser Tradition. Geboren in Rio de Janeiro als Sohn des bedeutenden Choro-Klarinetten ist Paulo Sergio Santos, begann er schon als kleines Kind Gitarre zu spielen und hat seinen Vater auf mehreren wichtigen Aufnahmen begleitet. Er hat den Abschluss „Master of Music in Performance“ des Konservatorium UNIRIO unter der Leitung Prof. Luiz Otávio Braga gemacht und hat im weiteren Verlauf seiner Karriere mit den Größen wie Yamandú Costa, Hamilton de Holanda, Quinteto Villa-Lobos, Lula Galvão, Guinga, Nicolas Krassik, Marcel Powell, Tiago Espírito Santo, Jacques Morelembaum, Maria Bethânia, Elza Soares, Beth Carvalho, Carlos Lyra e Joyce Moreno zusammengearbeitet.
Der wahrhaftige Beweis dafür, dass die Alma Brasileira keine Grenzen kennt, ist die Beteiligung im Projekt der Sängerin und Komponistin Kateryna Ostrovska. Sie stammt ursprünglich aus der Ukraine und ist in der jiddischen Musiktradition aufgewachsen. Zutiefst fasziniert von den folkloristischen und akademischen Fassetten der brasilianischen Musiktradition, ging Kateryna nach Rio de Janeiro um diese Musik zu lernen. Mittlerweile veröffentlichte die Sängerin vier Alben mit Eigenkompositionen und konzertierte mit ihrer Musik nicht nur in Deutschland, sondern auch in New York (Museum of Jewish Heritage) und in Rio de Janeiro (Auditorium Radames Gnattali, Casa do Choro).
In ihrem Programm stellen die Künstler die ganze Breite des Genres vor, angefangen mit den Vorreitern des Genres Villa-Lobos und Garoto, bis in die modernen Kompositionen von Guinga. Auch Werke eines der wichtigsten Choro-Komponisten Pixinguinha sind dabei sowie bekanntere und unbekanntere Bossa Nova Werke von Antonio Carlos Jobim, Chico Buarque, Edu Lobo etc. Natürlich werden auch Eigenkompositionen vorgestellt, überwiegend auf Jiddisch gesungen. Besonderen Platz räumt das Duo dem Erbe des Ausnahmegitarristen Baden Powell de Aquino ein.